Südostasien II Tag 17: Ko Phi Phi Don (Monkey Bay, Viking Beach, Ton Sai), Ko Phi Phi Ley (Viking Cave, Pileh-Lagune, Maya Bay/Ao Maya), Ko Khai Nai/Maew – Steigern statt hineinsteigern

Es konnte nur besser werden – und es wurde besser!

geschrieben von Janni Sonnabend, 2. März 2024 um 19:24 Uhr

Ich weise nochmal darauf hin, dass es nicht Fi Fi heißt. Die Schreibweise von /f/ als ph ist nur bei altgriechischen Wörtern üblich, die vor mehr als 2000 Jahren von den Lateinern übernommen wurden. /ph/ bezeichnete damals das den Lateinern nicht bekannte behauchte /p/ im Griechischen (identisch mit dem P im (heutigen) Deutsch – das Deutsche kennt anders als das Griechische kein unbehauchtes P). Bereits seit rund 2000 Jahren ist die Aussprache mit /ph/ falsch, da der Laut zu /f/ wurde. Die Schreibweise ist somit logischerweise ebenfalls falsch. Moderne griechische Umschriften (wie sie hier im Blog vorkommen) werden niemals /ph/ verwenden. Bekannte Beispiele sind Fetakäse (Mitte des letzten Jahrtausends erfunden; das Wort kommt allerdings aus dem Italienischen und bedeutet „Scheibe“) sowie sämtliche Namen heutiger Siedlungen.


Ich habe für vier andere und mich eine Tagestour gebucht. 2.200 Baht plus 77 Baht Buchungsgebühr pro Nase hat das gekostet. Wir hätten es für etwas mehr als doppelte auch privat buchen können, aber das war uns zu teuer. Mein Guide von gestern meinte, das wäre aber ansonsten ein fairer Preis gewesen. Insgesamt verlängern diesmal fünf von uns, aber vier fliegen mit EK397 (MEL–HKT–DXB, aktuell nur HKT–DXB) um 23:45, sodass sie mitmachen können. Ihr Transfer geht um 19:45. Von beiden Gruppen kommen jeweils zwei nicht mit. Mich wundert bei einer der Spätflieger, dass sie mitkommt, da ich sie ängstlicher eingeschätzt hätte. Die anderen hätten ihr gesagt, dass wir um 16:30 zurück wären. Dann habe ich die offizielle Beschreibung geschickt, in der 17:30 steht.

Ein Transfer bringt uns fünf zum Startpunkt, der Boat Lagoon Marina, wo wir auch vorgestern von Ko Yao Yai angekommen sind. Der Fahrer hat geduldig und ohne was zu sagen vier Minuten auf den fünften von uns gewartet, der ausnahmsweise mal nicht ich bin! Kurz darauf warten wir eine lange Zeit vor einem Hotel auf eine asiatische Mitreisende. Als die dann endlich da ist, ruft sie aufgebracht beim Anbieter an. So wie wir das verstanden haben, hat der Fahrer sie angeschrien, weil sie zu spät ist. Sie fährt trotzdem mit uns mit, steigt aber unterwegs irgendwo aus und nimmt sich ein Taxi.

Dass es auf der Tour voll wird, ist uns von Anfang an klar. Sie wird wegen hoher Buchungszahlen zweimal zeitlich durchgeführt, auf jedem Boot sind etwa 30 Leute, 35 passen theoretisch rauf. Das kann ja was werden. Gebucht habe ich über Anda Krabi Seatour, bei denen ich die Privattour zu den Khai-Inseln ab Ko Yao Yai für die Gruppe angefragt habe. Durchgeführt wird das ganze aber von Diamond Sea Marine. Die Abfahrt ist jetzt nicht sooo früh (Abfahrt für uns 7:20), aber man kann kostenlos in deren Büro frühstücken, auch wenn das nirgendwo steht.

Dann die Sicherheitseinweisung. Die Tour sei nichts für schwangere, sagt unsere spätere Führerin Cinderella, „ich bin nicht schwanger, ich bin nur fett“. Alles klar, hätten wir das geklärt. Auch sagt sie, dass die Rückkehr zwischen 17:30 und 18 Uhr ist. Und da gibt es jemanden in der Gruppe, der das ganz und gar nicht hören will!

Ko Phi Phi Don: Monkey Bay

Erster Halt ist ein Affenstrand, Monkey Bay (nicht dasselbe wie Monkey Beach). Unklar ist, ob mit „Affen“ damit die Makaken (Javaneraffen) gemeint sind, oder die Touristen, die hier mit vielen Booten anlegen.

Affige Überfüllung in der Monkey Bay von Ko Phi Phi Don
Affige Überfüllung in der Monkey Bay von Ko Phi Phi Don

Wir legen nicht an. Wir fahren nur kurz in die Bucht (jeweils einmal vorwärts und einmal rückwärts, damit jeder was sehen kann), schauen Affen an, und fahren nach wenigen Minuten wieder raus.

Javaneraffenmutter mit Baby in der Monkey Bay von Ko Phi Phi Don
Affen in der Monkey Bay von Ko Phi Phi Don: Will man diese beiden ernsthaft stören?

Okay, denken wir uns, es fängt schon ganz schön scheiße an. Es kann nur besser werden. Der Humor stirbt aber bei uns zuletzt.

Ko Phi Phi Don: Schnorcheln in der Viking Bay

Dann geht es zum Schorcheln zur Viking Bay auf derselben Inseln. Nicht am Strand sondern einige hundert Meter entfernt. Wenn hier jetzt alles voller Quallen ist, ist der Tag gelaufen. Die Viking Bay bzw. der Viking Beach haben nichts mit der Viking Cave zu tun – die ist auf einer anderen Insel.

Blaustreifen-Doktorfisch
Blaustreifen-Doktorfisch

Tatsächlich sehen wir erstmals in diesem Urlaub keine einzige Qualle. Spüren tun wir auch keine. Die Stimmung bei uns fünf ist jetzt recht gut.

Ko Phi Phi Don: Mittagessen und Ton Sai (Ko-Phi-Phi-Don-Ort)

Und die Stimmung wird noch besser, denn jetzt gibt es Essen. Die Auswahl am Büffet ist nicht riesig groß: Reis, Spagetti, Tomatensoße, irgendwas mit Seafood, Hähnchencurry und Chicken Wings. Alle (außer die ersten zwei natürlich) sind genau mit Zutaten beschriftet. An der Wand hängt ein Schild, dass man nur 40 Minuten (von 70 Minuten Aufenthalt) hier sitzen darf, da dann die nächste Gruppe komme. Das überschreiten wir, denn eine von uns hat Zöliakie (die echte Glutenunverträglichkeit) und das (kostenlose) Sondermenü lässt eine halbe Stunde auf sich warten, kommt dann aber opulent auf drei Tellern – etwas, was MPR nicht auf die Reihe gekriegt hat. Ich habe mir sagen lassen, es war sehr gut.

Ko Phi Phi Don
Ko Phi Phi Don

Ich schaue mich in den vierzig Minuten auf Ko Phi Phi Don um. Falls essen nicht gut gewesen wäre – es gibt zwar nicht viel auf Ko Phi Phi Don, aber einen Buletten-Monarchen (der von mir genutzte Ausdrück für Burger King) hat es. Einen McDonald’s soll es auch geben, den habe ich aber nicht gesehen.

Straße auf Ko Phi Phi Don
Straße auf Ko Phi Phi Don

Google sagt, das reicht gerade so bis zum „Aussichtspunkt 1“ und zurück. Der korrekte Name ist „Aussichtspunkt 1+2“. Es handelt sich um Privateigentum und kostet 50 Baht Eintritt (für alle zusammen), also etwa 1,30 Euro. „Aussichtspunkt 1+2“ sind – der Name sagt es – vier Aussichtspunkte, genannt 1 bis 4, in einer Parklandschaft. Ich habe nur Zeit für den ersten.

Loh Dalum auf Ko Phi Phi Don, vom Viewpoint 1
Loh Dalum auf Ko Phi Phi Don, vom Viewpoint 1
Ton Sai auf Ko Phi Phi Don, vom Viewpoint 1
Ton Sai auf Ko Phi Phi Don, vom Viewpoint 1

Ko Phi Phi Leh: Viking Cave

Die Viking Cave ist benannt nach Zeichnungen von (Kriegs-)Schiffen, die Chinesen vor 300 Jahren darin hinterließen. Als man die vor 40 fand, hielten die lokalen Bewohner sie für Zeichnungen von Wikingerschiffen, daher da Name. Zunächst konnte die Höhle besucht werden. Das tat den Beständen der dort wohnenden Vögel nicht gut, weshalb die Höhle an einen Collagen-Hersteller verkauft und von diesem geschlossen wurde. Ihm gehören auch alle anderen Höhlen der Insel.

Viking Cave auf Ko Phi Phi Leh
Viking Cave auf Ko Phi Phi Leh

Ko Phi Phi Leh: Pileh-Lagune

Ab geht es zur Pileh-Lagune auf Ko Phi Phi Leh. Auch sie ist sehr voll mit Booten. Sie ist von Steilwänden eingefasst, sodass man nicht an Land gehen kann. Die Boote liegen so, dass man nahe an den Stahlwänden schwimmen kann. Alternativ werden kostenpflichtige Langschwanzbootfahrten angeboten. 1.800 Baht pro Boot für 30 Minuten. Uns zu teuer. Bleibt nur Schwimmen. Beim Schnorcheln soll man hier nichts sehen, meint Cinderella, aber ich traue ihr nicht. Da es an den Felsen im Schatten sehr dunkel ist, fotografiere ich viel mit Blitz. Die Felswände sind unterhalb des Wasserspiegels mit Muscheln bewachsen, die aber abgebrochen und daher unfassbar scharf sind.

Rote-Augen-Effekt beim Gürtel-Kardinalbarsch in der Pileh-Lagune auf Ko Phi Phi Leh
Rote-Augen-Effekt beim Gürtel-Kardinalbarsch in der Pileh-Lagune auf Ko Phi Phi Leh
Indopazifischer Sergeant in der Pileh-Lagune von Ko Phi Phi Leh
Indopazifischer Sergeant in der Pileh-Lagune von Ko Phi Phi Leh

Man sieht also durchaus etwas. Die Fische sind nur alle sehr, sehr klein. Außer den gezeigten sehe ich beispielsweise Falterfische, kann sie aber nicht fotografieren.

Nach so viel Fotografieren mit Blitz brauchen die Fische bestimmt einen Augen-Doktorfisch (falls es so einen gibt).

Pileh-Lagune auf Ko Phi Phi Leh
Pileh-Lagune auf Ko Phi Phi Leh

Ko Phi Phi Leh: Maya Bay (Ao Maya)

400 Baht Eintritt (bereits im Tourpreis enthalten) schrecken keine Touristen davon ab, Maya Bay (Ao Maya) zu besuchen, die durch den Film The Beach (2000) berühmt wurde, für dessen Dreh große Eingriffe in die Natur vorgenommen wurden, die natürlich durch tausende Touristen am Tag nicht besser wurden. Im Juni 2018 wurde die Lagune für Wiederansiedlungen von Korallen dauerhaft für Boote und Schwimmer geschlossen. Trotzdem gibt es hier einen Rettungsschwimmer. Bereits nach einem halben Jahr kamen Haie zurück. Boote legen jetzt auf der anderen Seite der Insel an, von der ein Bohlenweg zur Maya Bay führt. Auf dem Weg lege ich mich auf dem Rückweg einmal so richtig hin, tue mir aber nicht weh dabei.

Maya Bay auf Ko Phi Phi Ley
Maya Bay auf Ko Phi Phi Ley
Felsen an der Maya Bay auf Ko Phi Phi Ley
Felsen an der Maya Bay auf Ko Phi Phi Ley
Maya-Bay-Bohlenweg auf Ko Phi Phi Ley
Maya-Bay-Bohlenweg auf Ko Phi Phi Ley
Purpurpfeifdrossel auf Ko Phi Phi Ley
Purpurpfeifdrossel auf Ko Phi Phi Ley

Ko Khai Nai

Jetzt kommt der letzte Stopp auf dem Ausflug. Ich lese mir auf der Fahrt die Google-Bewertungen durch und habe dann schon keine Lust mehr: Völlig überfüllt, nichts zum Schnorcheln, alles kostet Geld (inkl. jede Form von Sitzmöglichkeit), Toiletten schlecht... Angeblich soll sogar das Mitnehmen eines Rucksacks Geld kosten. Letzteres kann ich nicht bestätigen. Diamond Sea Marine besitzt hier einen Stand. Teilnehmer ihrer Touren bekommen dort kostenlos rote Plastikstühle, Wassermelone, Ananas, Gebäck und eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Gegenstände während des Schnorchelns. Auch darf die Toilette des Schiffs benutzt werden. Das finde ich alles eine gute Lösung. Kommen wir nun zu den Sachen, die sie nicht lösen können: Übertourismus.

The Fisherman Bar auf Ko Khai Nai
The Fisherman Bar auf Ko Khai Nai

Rund die Hälfte der Fläche der winzigen Insel macht ihr Hauptstrand aus, der dicht bebaut ist. Bei Ankunft wird man ziemlich „umworben“ und es werden Fotos von einem gemacht und verkauft – wie an vielen Orten auf dieser Reise.

Zwischen den unzähligen Geschäften auf Ko Khai Nai
Zwischen den unzähligen Geschäften auf Ko Khai Nai
Ko Khai Nai
Ko Khai Nai

Aber nun schauen wir dann doch noch mal auf die schönen Seiten der Insel. Es findet sich doch etwas Natur und ich kann ein Pärchen grauer Reiher beobachten.

Hübsche Felsformationen auf Ko Khai Nai
Hübsche Felsformationen auf Ko Khai Nai
Ko Khai Nai
Ko Khai Nai

Ko Khai Nai wird auch Ko Khai Meaw („Miau“) genannt. Es gibt hier unzählige Katzen. Die meisten sehen gut aus und laden zum Streicheln ein.

Glückskatze auf Ko Khai Nai (Ko Khai Meaw)
Glückskatze auf Ko Khai Nai (Ko Khai Meaw)

Zum Abschluss habe ich noch 20 Minuten Zeit zum Schnorcheln. Und in den ersten fünf Minuten finde ich überhaupt nichts. Dafür finden offenbar ein paar kleine Quallen, die ich nicht mal sehe, mich. Anschließend finde ich aber auch einige Fische.

Java-Kaninchenfische
Java-Kaninchenfische

Und plötzlich ist alles voll mit Fischen. Neben einzelnen Kaninchenfischen sind das vor allem Indopazifische Sergeants, der häufigste Fisch hier.

Indopazifische Sergeants
Indopazifische Sergeants

Dann geht es zurück nach Phuket. Da sehen wir, dass es auch anders geht, denn am Strand von Ko Rang Yai befinden sich nur drei Personen.

Ko Rang Yai
Ko Rang Yai

Und dann sind wir auch schon in Phuket. Wobei, halt: Die Mangroven an der Einfahrt zur Boat Lagoon Marina werden jetzt von Affen bevölkert. Wir werden langsamer, damit alle die Affen ansehen können. „Wird wohl doch eher 18 Uhr“, meine ich, und ihr könnt euch denken, wessen Herz jetzt schneller schlägt. Anders als von Cinderella zuerst gesagt, sind die Affen aber nicht von sich aus hier, sondern weil ein privates Boot Fressen an Land wirft.

Affen in der Einfahrt zur Boat Lagoon Marina auf Ko Phuket
Affen in der Einfahrt zur Boat Lagoon Marina auf Ko Phuket

Wir halten allerdings gar nicht vollständig an und erreichen kurz darauf die Boat Lagoon Marina. Als letzter Song läuft „Baby“ von Justin Bieber und ich schocke meine Freunde, dass ich das komplett mitsingen kann, inkl. der Rap-Passage.

Außer uns sind schon alle in unserem Transfer. Die haben wohl nicht Affen geguckt. „Immerhin müssen wir jetzt einen Stop weniger anfahren“, meint jemand aus unserer Gruppe in Anspielung auf die Asiatin. Wir haben aber jetzt einen anderen Fahrer.

Um 18:30 sind wir im Hotel. Wir sind alle fünf sehr zufrieden mit dem Ausflug.


Beim Abschied um 19:45 fließen Tränchen. Das war es endgültig mit dem offiziellen Teil. Eine Verlängerin hat sich angeblich beim Tanzen einen deutschen Typen angelacht, wir restlichen vier gehen auf den Nachtmarkt gegenüber des OZO-Hotels. Dort gibt es günstig Essen und die Atmosphäre ist recht ruhig.


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